Mit neuen Gas- und Stromkonzessionen kommunale Gestaltungsmöglichkeit im Energiemarkt zurückgewinnen - Überhastete Verträge würden Zukunftschancen verbauen

  • Veröffentlicht am: 4. Februar 2011 - 16:06

Der Ortsverband der Grünen diskutierte in seiner Mitgliederversammlung am vergangenen Donnerstag über die anstehende Neuvergabe der bisher von E.ON Avacon gehaltenen Konzessionen für Gas und Strom, die Ende 2012 (Gas) bzw. Ende 2015 auslaufen. Vorstandsmitglied Thomas Lux informierte die Mitglieder über die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten.

Der Ortsverband der Grünen diskutierte in seiner Mitgliederversammlung am vergangenen Donnerstag über die anstehende Neuvergabe der bisher von E.ON Avacon gehaltenen Konzessionen für Gas und Strom, die Ende 2012 (Gas) bzw. Ende 2015 auslaufen. Vorstandsmitglied Thomas Lux informierte die Mitglieder über die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten. "Es gibt eine ganze Reihe geeigneter Alternativen zum bisherigen Konzessionsmodell. Verschiedene Kommunen in der Region Hannover haben sich für die Rekommunalisierung der Versorgungsnetze durch Betriebsführungs- oder Pachtmodelle entschieden, so Lux.

Beim Betriebsführungsmodell würde die Kommune das Netz vom bisherigen Betreiber erwerben und an eine Gesellschaft weiterveräußern, die z.B. von den Stadtwerken gemeinsam mit einem erfahrenen Partner aus dem Energieversorgungsbereich betrieben werden würde. Die Stadt könnte dann an den Erträgen dieser Betreibergesellschaft teilhaben, die sie aus dem Netzbetrieb und dem Vertrieb erzielt. Denkbar wäre auch eine Verpachtung der Versorgungsnetze. Und selbst beim Konzessionsmodell gibt es Varianten und Zusatzoptionen, die sich sowohl für die Stadt als auch für die Strom- und Gaskunden in unserer Stadt lohnen

Die Mitglieder der Grünen sprachen sich einmütig dafür aus, dass Gas- und Stromkonzession zusammen vergeben werden. Die Stadt habe die Möglichkeit, den derzeitigen Gaskonzessionsvertrag um drei Jahre zu verlängern, damit die künftigen Vertragslaufzeiten synchronisiert werden können. Eine so wichtige Entscheidung, die die Stadt für die nächsten vier Ratsperioden bindet, dürfe nicht unter Zeitdruck und möglicherweise mit Einstimmenmehrheit getroffen werden. Die gebündelte Vergabe ist mittel- und langfristig für die Stadt wirtschaftlicher. Die kurzfristigen Mehreinnahmen bei einer sofortigen Neuvergabe der Gaskonzession sollten für den Rat nicht ausschlaggebend sein.

"Es wäre allerdings fahrlässig, bei der Vergabe auf eine kurzfristige Verbesserung der städtischen Finanzlage zu schauen", betonte Thomas Lux in seinem Vortrag. Wie immer steigen mit den Ertragschancen auch die wirtschaftlichen Risiken. Wichtig sei auch, dass bei der anstehenden Neuordnung der Einfluss der Kommune gegenüber dem Versorger erhöht wird. "Wir haben jetzt die große Chance, auch auf lokaler Ebene dafür zu sorgen, dass im Energiebereich mehr Wettbewerb auf Anbieterseite stattfinden kann", erläuterte Andreas Hartig, der Vorsitzende der Grünen in Barsinghausen. Es wäre gut vorstellbar, dass die Stadtwerke Barsinghausen gemeinsam mit einem starken Partner die Netze betreibt und eigene Strom- und Gastarife anbieten. Die Verbraucher in Barsinghausen sollen nach Vorstellung der Grünen künftig wahlweise Ökostrom ihres heimischen Anbieters beziehen können.

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