Kinderfreundliche Kommune in Barsinghausen???
Die Betreuung im Hort an der Grundschule in Barsinghausen - Egestorf soll nach dem Willen der Ratsmehrheit eingespart werden.
"Kinderbetreuung - viele junge Eltern und solche, die es werden wollen, wünschen sich beides: Familie und Beruf. Ein breites und hochwertiges Betreuungsangebot eröffnet ihnen die Chance, beides miteinander zu vereinbaren und unterstützt sie bei der Förderung der Entwicklungspotenziale ihrer Kinder. Deshalb ist es jetzt erforderlich, den quantitativen Ausbau durch einen qualitativen Ausbau zu flankieren. Für eine gute und bedarfsgerechte Kinderbetreuung tragen Bund, Länder und Kommunen gemeinsam die Verantwortung."
So ähnlich lauten die Botschaften auf der Internetseite von Frau Ministerin von der Leyen - CDU.
Der Bund möchte die Länder, Kommunen und Träger bei diesen Aufgaben weiter unterstützen. Es wird auf qualitätsorientierten Ausbau der Kindertagesbetreuung gesetzt, Schwerpunkte sollen familiennahe Angebote und eine plurale Betreuungslandschaft sein. Von einer guten, bedarfsgerechten Kinderbetreuung profitieren nicht nur Eltern und Kinder, sondern die ganze Gesellschaft und das ganze Land.
Alles nur schöne Worte?
Wie bekannt wurde, soll in absehbarer Zeit offenbar der Hort in Egestorf geschlossen werden. Diese Entscheidung richtet sich gegen den eindeutigen Willen der Eltern in der Ernst-Reuter-Schule in Barsinghausen - Egestorf und auch gegen den ausgewiesenen Bedarf vor Ort. Das mögliche Angebot einer Ganztagsbetreuung in der Grundschule kann bis jetzt das Angebot einer Betreuung im Hort qualitativ überhaupt nicht ersetzen.
Einige Gründe sind:
weniger Betreuungskräfte in der Grundschulbetreuung, größere Kindergruppen, keine individuelle Versorgung beim Mittagessen, keine ausreichende Hausaufgabenbetreuung, kein spezifisches Nachmittagsangebot - nach den besonderen Fähigkeiten und Neigungen der Kinder, keine umfassende Betreuung in allen Ferienzeiten und bei Schulausfällen, der zeitliche Umfang der täglichen Betreuung in der Grundschulbetreuung ist wesentlich geringer und nicht dem Bedarf der "Horteltern" angepasst.
Sparen in der Kommune? - Das ist vor dem Hintergrund der Verschuldung dringend erforderlich - aber damit darf nicht gerade bei den Kindern und Jugendlichen angefangen werden!
Mit den Einsparplänen im Bereich der Kinder und Jugendlichen wird sich die Stadt Barsinghausen leider von dem Prädikat "Kinderfreundliche Kommune" weit entfernen.