Grüne wollen mehr Verantwortung in Barsinghausen übernehmen
Wahlerfolg wird auf offene, ehrliche und bürgernahe Politik zurückgeführt
Die Grünen sehen ihre Politik durch ihren bisher größten Erfolg bei den Wahlen zum Rat der Stadt Barsinghausen bestätigt. Sie konnten sich um 6,3 Prozentpunkte auf 17,5 % der Wählerstimmen verbessern. "Mit unserer offenen, ehrlichen und bürgernahen Politik haben wir viele neue Wählerinnen und Wähler gewonnen, die von Schwarz-Gelb in Barsinghausen enttäuscht waren. Wir bedanken uns bei allen, die uns ihre Stimme gegeben haben, insbesondere bei denen, die zum ersten Mal Grün gewählt haben", so Ortsverbandsvorsitzender Andreas Hartig und die amtierende Fraktionsvorsitzende Ulrike Westphal. "Dieses Wahlergebnis verstehen wir als Auftrag, in noch stärkerem Maße Verantwortung für die kommenden fünf Jahre zu übernehmen. Wir werden mit der Partei zusammenarbeiten, mit der wir unsere Vorstellungen zur Lösung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Probleme in unserer Stadt am besten umsetzen können. Dabei werden wir sehr darauf achten, dass ein neuer Politikstil Einzug in unserer Stadt hält."
Unverständnis riefen die Äußerungen des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Gerald Schroth hervor. Wenn Schroth sich die Wahlschlappe nur mit dem bundespolitischen Trend erklären könne und das Ergebnis der Grünen erschreckend findet, so zeigt das nur, wie sehr sich Teile der CDU den Realitäten und dem Wunsch der Bürger nach mehr politischer Teilhabe verschließen. Die überdurchschnittlichen Stimmenzuwächse bei den Grünen, aber auch bei der SPD sind ein Beleg dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger sehr wohl auf die kommunalpolitischen Ereignisse der vergangenen Monate und Jahre reagiert haben. "Wer Vorhaben wie die Umgestaltung des Thie, die Schließung des KUBA, Kaufland auf der Halde und die Massentierhaltung in Groß Munzel mit Einstimmenmehrheit gegen Widerstände großer Teile der Bevölkerung durchdrückt, braucht sich über die Quittung am vergangen Sonntag nicht zu wundern", so das künftige grüne Ratsmitglied Thomas Lux. Schwarz-gelb hat in Barsinghausen 12 % verloren, landesweit waren es aber nur gut 7 %. In Groß Munzel und den umliegenden Ortschaften Holtensen, Ostermunzel und Barrigsen, die in besonderem Maße von geplanten Tierhaltungsanlagen betroffen sind, haben die GRÜNEN 10 – 15 Prozentpunkte hinzugewonnen.
Die neue Ratsfraktion wird aus sieben Mitglieder bestehen. Davon sind mit Thomas Lux, Andreas Totlis, Frank Marks und Peter Müller vier Ratsneulinge gewählt worden. Die bisherigen Ratsmitglieder Ulrike Westphal, Christian Röver und Andreas Hartig wurden wieder gewählt, Ratsfrau Angelika Richter hatte nicht mehr kandidiert.
Die GRÜNEN sehen in den 230 persönlichen Stimmen für Frank Marks ein klares Votum der Bürgerinnen und Bürger für die Annahme des Ratsmandates durch den Barsinghäuser DGB-Vorsitzenden. Da dies städtischen Bediensteten nur erlaubt ist, wenn Sie überwiegend körperlich arbeiten, kritisieren die Grünen die einseitige Arbeitsplatzbewertung seitens der Verwaltung, die dem Schulhausmeister überwiegend administrative Tätigkeiten unterstellt.
Einziger Wermutstropfen für die Grünen war, dass ihr Kandidat Abdulselam Dogan, der in Barsinghausen eine große Stimmenzahl insbesondere von Migrantinnen und Migranten gewinnen konnte, knapp gescheitert ist.