Ein Gedicht zur "Kaufland-Entscheidung" des Barsinghäuser Rates

  • Veröffentlicht am: 22. Juni 2010 - 15:26

Anlässlich der entscheidenden Ratssitzung, in der CDU und FDP - allen Argumenten zum Trotz - die Ansiedlung von Kaufland auf dem Haldengelände beschlossen haben, griff Ilse Saile (ehemalige GRÜNEN-Ratsfrau) zur Feder und trug dieses Gedicht vor.

Gedicht für Ratssitzung am 17.06.2010

Ein Großkonzern mit Wirtschaftskraft,

der es in Baschehusen schafft,

sich durchzusetzen für Profit,

dabei nimmt er die Stimme mit,

die eine, die zur Mehrheit führt

im Teil des Rates. Jeder spürt,

man wird total manipuliert,

wenn das Projekt realisiert.

Blauäugigkeit kann tödlich sein,

wir lassen uns darauf nicht ein.

Schon wieder dieser Wust Papier,

zum xten Mal geändert hier

der BPlan für den Zechenpark.

Mensch und Natur, die leiden arg

durch diesen Eingriff in das Grün,

was wird uns da in Zukunft blüh'n?

Zerwühltes Haldenmaterial,

auch für die Tiere eine Qual.

Ägypten lässt dann herzlich grüßen,

wenn hohe Pyramiden sprießen,

verkauft als äußerst interessant

und einmalig hier im Land.

Jetzt fehlt nur noch 'ne Schlossruine

auf Teerölschlamm und Benz-pyrine,

umkränzt von Waldersatz, denn hier

pflanzt man ja nur auf dem Papier.

Da fällt mir dieses Sprichwort ein,

drum soll es hier zitieret sein:

"Wer hat dich, du schöner Wald,

abgeholzt und dann verschoben?"

Die Natur lässt keinen kalt,

nur paar Menschen sind verschroben,

wollen weiter Grünes seh'n,

ja, da müssen Bäume steh'n.

Erstmal sägt man viele ab,

sagt die Bauverwaltung knapp,

nebenan steht schon Ersatz,

also braucht man keinen Platz

und auch keine höh'ren Kosten,

spart so Kaufland diesen Posten.

Viele Bürger hatten Mut,

fanden diesen Plan nicht gut,

schrieben kontra viele Zeilen,

denn das Wohnen und Verweilen

gegenüber Kaufland-Mauer

ist frustrierend auf die Dauer.

Schlechte Luft und Straßenlärm

machen krank bis ins Gedärm.

City-Leben wird geschädigt,

wenn der Gutachter auch predigt

einen Fortschritt ohne Ende,

Kaufland nur reibt sich die Hände.

Dies und mehr ist uns bekannt,

darum leistet Widerstand,

liebe Leute, Euch ist klar:

[b]Basches Wohl ist in Gefahr.[[/b]br]